Tian Tian Wang
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In Brand steht das Haus
Statt erschrocken bin ich angezogen von der Pracht des Brennens
Der Bau, der Haus genannt wird
Hat lediglich ein schei nbares Dach und zwei Wände, weder Tür noch Fenster
Knistern ist nicht zu vernehmen
Geräusch- und geruchlos steigen dicke Rauchschwaden empor
Elegant und in Dichte und Formen sich nie gleichend
So dramatisch wie Reitergeschwadern aus fernen Sagen

Ich drehe mich um und
Mich überrascht eine klassisch anmutende Wolke
Sie schwebt fast bewegungslos über dem zersplitterten, versteinerten Meer
Hinter dem Horizont türmen sich Wolken, die auseinander fliegen und herum schweben
Ein Berg, Vulkan genannt, spuckt das, was Lava genannt wird
Lange warte ich auf dem klassischen Schiff.
Aus der Dunkelheit bricht auf einmal loderndes Feuer aus
Mit huschenden Menschenschatten, die durch- und auseinander laufen

Ich drehe mich zurück
Und da brennt weiter fröhlich das Haus, ohne eine Spur von Schaden
Durch das Netz aus Feuerzungen und Rauchwolken lugt ab und zu der blaue Himmel hervor

Aufgewacht finde ich alles so wie es war.
Ich kann nicht ganz verstehen, scheinbar aber doch ganz begreifen,
Was mir dieses absurde und prächtige Brennen mitteilte.

Text: Tian Tian Wang (2009)